Cloud-Anbieter von Software und Speicher-Services können wegen ihrer Spezialisierung und den damit verbunden Größenvorteilen neue Technologien in besserer Qualität günstiger zur Verfügung stellen als nicht spezialisierte Unternehmen. Daraus ergibt sich eine Reihe von Vorteilen; einige davon werden im Folgenden näher beleuchtet.
Anschluss an Innovation
Durch das Software-as-a-Service-Modell lassen sich viele innovative Dienstleistungen nutzen. Die meisten Cloud-Dienstleister befinden sich in regem Wettbewerb und sind deswegen bemüht, immer mehr neue Services in kürzeren Zeitabständen auf den Markt zu bringen. Kunden kommen dadurch in den Genuss, die neueste Software in Anspruch nehmen zu können. Dadurch lassen sich z. B. Programme, die maschinelles Lernen verwenden, gewinnbringend im Geschäftsalltag einsetzen.
Mobiles Arbeiten
Das Arbeiten von unterwegs oder vom Home-Office aus wird mittels eines Cloud-Systems problemlos möglich. So kann z. B. ein Mitarbeiter während eines Gesprächs beim Kunden zeitnah prüfen, ob eine bestimmte Ware oder ein bestimmtes Ersatzteil auf Lager ist bzw. wie lange die voraussichtliche Lieferzeit für die Teile beträgt. Auch Mitarbeiter, die im Ausland in stark abweichenden Zeitzonen stationiert sind, können ohne große Schwierigkeiten auf die benötigten Daten mit der passenden Software zugreifen.
Datensicherheit und -schutz
Den Themen Datensicherheit und -schutz kommt im Zusammenhang mit Cloud-Computing eine besondere Aufmerksamkeit zu. Der Gang in die Cloud ist sicherlich nicht für jedes Unternehmen und nicht zu jedem Zeitpunkt angebracht. Doch kann eine Auslagerung der Daten und Workflows in die virtuelle Rechenwolke die Themen Datensicherheit und -schutz in vielen Fällen gegenüber dem Ist-Zustand vor Ort verbessern. Der Cloud-Dienstleister sorgt dafür, dass Updates und Patches regelmäßig eingespielt werden. Eine aktuelle Kopie der kritischen Daten kann in der Cloud durch ein Backup vorgehalten werden. Darüber hinaus lassen sich die Zugangsrechte der einzelnen Mitarbeiter bei Bedarf standardisiert staffeln, damit nur die zuständigen Mitarbeiter auf die Daten zugreifen können. Weitere Aspekte zum Thema werden im Kapitel 4 diskutiert.
Größere Flexibilität
Die benötigten Leistungen lassen sich durch Cloud-Services bedarfsabhängig zu buchen und wieder abbestellen. Bezahlt wird nach effektiver Nutzung (Pay-per-Use). Wenn der Bedarf an Rechenkapazitäten oder Datenspeicher kurzfristig ansteigt, können die Ressourcen darüber hinaus zeitnah aus der Internet-Wolke beschafft werden. Unternehmen nutzen Cloud-ERP-Software zunehmend auch als Teil ihrer hybriden Strategie. Dabei werden bei der Planung und Beschaffung von On-Premise-ERP-Ressourcen die Kapazitäten und die Funktionalität von externen Cloud-Angeboten bewusst miteinbezogen.
Höhere Verfügbarkeit
Viele Cloud-Service-Anbieter garantieren heute eine verfügbare Betriebszeit von 99,99 %. Auch wenn sich dadurch beim 24/7-Betrieb pro Jahr eine Ausfallzeit von weniger als einer Stunde ergibt, ist es sinnvoller, die Werte in der Praxis etwas konservativer anzusetzen. Doch selbst bei weniger günstigen Werten dürfte die Verfügbarkeit der meisten Cloud-Services noch deutlich höher sein, als viele lokale IT-Abteilungen es gewährleisten könnten.
Expansion und Internationalisierung
Ganz besonders interessant können cloudbasierte ERP-Systeme für Unternehmen sein, die Filialen oder Töchter haben bzw. vor einem entsprechenden Erwerb oder einer Gründung stehen. Das umfangreiche ERP-System der Mutter eignet sich hier häufig nur bedingt für die Tochtergesellschaften. Sie brauchen oft eine abgespeckte Grundversion und spezifische Zusatzfunktionen. In diesem Fall lohnt es sich, einen sogenannten 2-Tier-Ansatz in Betracht zu ziehen. Bei diesem Ansatz bekommen die Niederlassungen oder Töchter eine passende ERP-Software aus der Cloud, die anschließend relativ schnell und unkompliziert an das On-Premise-ERP-System der Muttergesellschaft angebunden werden kann.
Kosteneinsparungen
Zu den wichtigsten Einsparungen, die durch ein ERP-System aus der Cloud realisiert werden können, gehören Hard- und Softwarekosten, Wartungs- und Upgrade-Kosten sowie Kosten für IT-Personal.